Wander-Busreise vom 14.12. bis 16.12.2007
nach Luxemburg, Brüssel, Maastricht
Freitag, 14.12.2007:
Koala-Papa Manfred rief – und insgesamt 65 Wanderer folgten diesem Ruf und machten sich am 14.12.2007 mit zwei Bussen vom bewährten Reiseunternehmen „Heizmann“ auf den Weg in die „Benelux“ - Staaten zum Wandern. Die Zusteigsorte waren Basel, Freiburg und Offenburg. Bus 1 wurde von Chefchauffeur Edgar gefahren mit Manfred als Reiseleiter, Bus 2 lenkte Adnan und als Reiseleiter fungierte Rudi.
Das Wetter war herrlich, sonnig, aber mit um die 0° ziemlich kalt. Im Bus standen uns warme und kalte Getränke zur Verfügung sowie ein Körbchen mit Spekulatius, das fleißig die Runde machte.
Die Fahrt ging auf der französischen Autobahn A 4 an Straßburg vorbei. Der erste Halt war auf dem Autobahnrastplatz Brumath, wo noch einige Wanderfreunde zustiegen. Kurz vor der Ausfahrt Merlebach passierte es dann: In Bus 2 hörte man verdächtige Geräusche: Ein platter Reifen! Der Bus erreichte noch die Ausfahrt und wir fanden gleich darauf einen guten Platz zum Halten. Der hintere rechte Reifen qualmte bereits und es stank ziemlich. Während sich die Wanderer im nahe gelegenen Kiosk bei „Curry rouge“ und „Vin chaud“ aufwärmen und die Zeit vertreiben konnten, machte sich Adnan im orangefarbenen Overall ans Reifenwechseln. Inzwischen war auch Bus 1 zurück gekommen. Durch das Fahren mit dem platten Reifen wurde auch eine Zuleitung in Mitleidenschaft gezogen, die neu besorgt und ausgewechselt werden musste.
Nach 1½ stündigem Aufenthalt war die Panne souverän behoben und Adnan schälte sich unter Beifall wieder aus seinem Overall.
Nachdem wir an diesem Ort noch eine Wanderfreundin aufgenommen hatten, konnte die Reise nach dieser „Show-Einlage“ fortgesetzt werden.
Während der Fahrt wurden wir durch Rudi mit Wissenswertem aus der Geschichte Luxemburgs, der Hauptstadt des Großherzogtum Luxemburg, informiert.
Um 13.45 Uhr begaben wir uns dann mit unserem Stadtführer auf eine 5 Km-Wanderung durch die Altstadt von Luxemburg mit Blick auf die Kasematten. Der Weg führte uns auch über den dortigen schönen Weihnachtsmarkt.
Zurück am Parkplatz, servierte uns Edgar aus Bus 1 „Wiesenthaler Würstchen“, danach wurden die begehrten IVV-Wertungs- und Vereinsstempel vergeben.
Während Bus 2 zur Sicherheit in eine Fachwerkstatt fuhr, konnten sich die Wanderer in der Taverne „Henry VII“ bei einem kostenlosen Getränk aufwärmen.
Um 16.30 Uhr setzten sich beide Busse wieder in Bewegung. Es lagen noch 218 Km bis Brüssel (Bruxelles) vor uns, die wir ohne jeden weiteren Zwischenfall bewältigten. Neu war für uns, dass die belgischen Autobahnen beleuchtet sind.
In der 1,5 Mio. Einwohner zählenden Stadt Brüssel kämpften sich unsere beiden Busse durch das abendliche Verkehrschaos und kamen um 19.30 Uhr in unserem Hotel, dem „Novotel“, an, das mitten im Zentrum von Brüssel liegt.
Nach der schnellen Zimmerverteilung (Benutzung des Aufzuges war nur mit Zimmer-Scheckkarte möglich!) hatte jeder Gelegenheit und Muse, in einem der unzähligen Lokale zum Essen zu gehen. Wer keinen Platz fand, dem blieb immer noch der Weihnachtsmarkt direkt hinter dem Hotel. Dort gab es alles, was das Herz begehrte, von den Bratwürsteln über Pommes bis zu den süßen Waffeln. Sehenswert auf dem Weihnachtsmarkt war der über und über glitzernde Christbaum bei der Eislauffläche und auch eine Fahrt mit dem hell erleuchteten Riesenrad lohnte sich. Man hatte einen herrlichen Ausblick auf die weihnachtlich geschmückten Straßen. Aufwärmen konnte man sich wieder mit einem leckeren „Vin Chaud“, den wir hier bei der Kälte zu schätzen lernten.
Samstag, 15.12.2007:
Um 9.00 Uhr morgens war, nach einem ausgiebigen Frühstück, Abfahrt mit unseren Bussen direkt vor dem Hotel zu einer dreistündigen Stadtrundfahrt durch Brüssel mit einem gut deutsch sprechenden Stadtführer. Wir erfuhren, dass der Name „Brüssel“ von „Bruchsal“ (= Siedlung im Bruch) her rührt und wurden auf die Unterschiede zwischen Wallonen und Flamen aufmerksam gemacht. Während die Wallonen französisch sprechen, reden die Flamen flämisch, was auch für uns Deutsche gut zu verstehen ist. Auch die Straßen- und Hinweisschilder sind hier zweisprachig.
Unser erster Foto-Stopp war beim weltberühmten Atomium, das 1958 erbaut und zwischenzeitlich renoviert wurde. Die Fahrt wurde fortgesetzt zum Triumpfbogen, wo wir ausstiegen und im Schnelldurchgang das (kostenlose) Königliche Museum der Armee und Kriegsgeschichte besichtigten mit Waffen, Uniformen, Panzern und Flugzeugen.
Anschließend fuhren wir durch das Europaviertel mit seinen imposanten Hochhäusern, hinter deren verspiegelten Glasfassaden die Geschicke Europas gelenkt und entschieden werden. Brüssel ist ja Sitz der Europäischen Kommission. In den Büros hier werden unzählige Verordnungen und Vorschriften produziert, über deren Sinn oder Unsinn man streiten kann.
Von 11.00 Uhr bis 12.00 Uhr erkundeten wir diese interessante Stadt zu Fuß. Dabei gingen wir durch eine weihnachtlich beleuchtete, überdachte Ladenpassage, betrachteten auf dem „Großen Markt“ fasziniert die wunderschönen Hausfassaden, die Gott sei Dank durch den 2. Weltkrieg nie zerstört wurden und daher in voller Pracht erhalten geblieben sind. Durch enge Gassen und Menschengewühl ging es weiter und plötzlich standen wir vor dem wohl berühmtesten und am meisten fotografierten Wahrzeichen der Stadt Brüssel, dem Manneken Pis, das eigentlich recht versteckt in einer Ecke steht. Zu unserem Erstaunen erfuhren wir, dass dieses Manneken ca. 300 verschiedene Kleidungsstücke „besitzt“. Anlässlich des heute Nachmittag statt findenden Wandertages war die Figur mit einer grünen Wanderkluft ausstaffiert worden.
Auf dem Rückweg zum Hotel durchquerten wir noch einen Demonstationszug.
Von 12.00 Uhr bis 15.00 Uhr hatten wir Freizeit und konnten etwas relaxen, bis es dann um 15.00 Uhr mit den Bussen durch die Stadt zum Startort des belgischen Wandertages ging. Nach einigem Nachfragen war auch der Startort gefunden, eine Sporthalle (Salle Omnisports Communale). Manfred verteilte die Startkarten und ließ die Wanderer, die schon ungeduldig mit den Füßen scharrten, um 16.00 Uhr von der Leine. Zur Auswahl standen drei Streckenlängen mit 13/16/20 km, die alle sehr gut mit gelben Hinweisschildern und dem Aufdruck „BMB“ ausgeschildert waren. Außerdem lagen am Start noch Streckenbeschreibungen aus.
Die Wanderstrecken führten durch die Altstadt, durch das türkische Viertel, durch die Menschenmassen am Weihnachtsmarkt sowie noch einmal vorbei am „Manneken Pis“, so dass man die Eindrücke von der vormittäglichen Stadtrundfahrt noch mal zu Fuß vertiefen konnte.
Der Weg führte auch etwas durch das „Rotlicht-Viertel“, wo sich sexy Damen in Schaufenstern präsentierten und ihre „Dienste“ anboten. Eine Startkarte als Bezahlung reichte hier aber nicht, es wären „mindestens Fünf“ nötig gewesen und so zog die Wanderkarawane weiter.
Der Höhepunkt der nächtlichen Wanderung war sicherlich für Jeden der stimmungsvoll beleuchtete „Große Markt“, auf dem man sich bei klassischer Musikdarbietung eine richtige Gänsehaut holen konnte.
Zurück in der Sporthalle, hatte man noch Gelegenheit, sich mit Essen und Trinken zu stärken und seine Erlebnisse von der Strecke auszutauschen. Manfred konnte von den belgischen Wanderfreunden noch einen Pokal in Empfang nehmen, bevor uns um 21.00 Uhr die Busse zurück ins Hotel brachten.
Dieser Tag dürfte für jeden Reiseteilnehmer ein eindrucksvolles Erlebnis gewesen sein.
Sonntag, 16.12.2007:
Überpünktlich, wie immer, standen alle Reiseteilnehmer (auch jene, die sich etwas verlaufen hatten) in der Hotelhalle, wo der „Auktionator Rudi“ noch schnell vor der Abfahrt den erwanderten Pokal versteigerte, der auch einen dankbaren Abnehmer fand.
Einige Wanderer mussten heute Früh „ihren“ angestammten Bus wechseln, bedingt durch die Aussteigeorte auf der Heimreise. Dies ging schnell und problemlos vor sich, ebenso die Gepäckverladung, so dass pünktlich um 8.00 Uhr die zwei Busse vor dem Hotel abfuhren.
Gegen die wunderschön aufgehende Sonne fuhren wir bei kaltem Wetter (-3°/-1°) auf der E 25 Richtung Niederlande, vorbei an Lüttich (Liegè) nach Maastricht. Diese Stadt liegt an dem geschichtsträchtigen Fluss Maas und war ca. im Jahr 50 v. Chr. ein Römerlager. Bekannt ist Maastricht durch die Verträge über die Europäische Union aus dem Jahr 1991.
Am Bahnhof von Maastricht wurden wir von einer Vertreterin der niederländischen Wanderfreunde (Kennzeichen: „Frau mit Krücken“) erwartet, die sich bereit erklärt hatte, die IVV-Hefte abzustempeln.
Unter der bewährten Führung von Rudi absolvierten wir dann ab 9.30 Uhr eine 8 Km lange Wanderstrecke durch die Altstadt von Maastricht, entlang der alten Stadtmauer und über den dortigen Weihnachtsmarkt, der sich auf dem Gelände des „Alten Friedhofs“ befindet. Hier fand dieses Jahr ein Konzert des berühmten Geigers Andrè Rieu statt.
Über die moderne Brücke, die sich über die Maas spannt, führte die Wanderroute wieder zurück zum Bahnhof, wo wir den letzten IVV- und Vereinsstempel auf dieser Reise erhielten. Alle waren froh, wieder im warmen Bus sitzen zu können.
Um 11.30 Uhr fuhren wir in Maastricht los, Richtung Aachen/Deutschland. An der Raststätte „Aachener Land“ wurde die Mittagspause eingelegt. Man konnte sich mit einem 3-Gänge-Menü, bestehend aus „Wiesenthaler“ Würstchen, Senf und Brot, stärken. Daneben gab es Kaffee, diverse selbst gebackene Kuchen und Kekse, sowie Jagertee, der guten Zuspruch fand.
Manfred wechselte an dieser Stelle von Bus 1 in den Bus 2, stellte auch hier das Reiseprogramm für das Jahr 2008 vor und machte Manchem damit den Mund wässrig, was spontan zu einigen Anmeldungen führte. Alle Wanderer erhielten ein kleines Weihnachtsgeschenk in Form von Gebäcktüten. Außerdem hatte jeder bereits am ersten Tag ein Geschenk (Schlüsselanhänger mit Uhr und Flaschenöffner) bekommen.
Die Weiterfahrt erfolgte bei strahlendem Sonnenschein auf der A 61. Ein letzter Stopp wurde an der Raststätte Wonnegau-West eingelegt, wo bereits Abschiedszeremonien statt fanden und gute Wünsche für das bevorstehende Weihnachtsfest und das Neue Jahr 2008 ausgetauscht wurden.
Manfred wechselte wieder in Bus 1 zurück und um 16.30 Uhr erreichten wir mit Sonnenuntergang den Bahnhof von Mannheim, wo die ersten Wanderer ausstiegen.
Danach setzten die Busse ihre Fahrt bis zu den jeweiligen Aussteigeorten fort.
Zusammenfassend zu dieser ausführlichen Reiseschilderung kann man sagen: Eine gelungene, bestens organisierte, hoch interessante Wanderreise mit vielen großen und kleinen Erlebnissen, neuen Eindrücken und Erkenntnissen, ganz unter dem Motto: „Wanderer tragen Freundschaft um die Welt“.
Müller Rita
(aus Sicht von Bus 2)