Jede Wanderung will
gut vorbereitet sein
Wer eine längere Wanderung plant oder den nächsten Urlaub wandernd genießen will, sollte die Tour gründlich vorbereiten.
Eine exakte Routenplanung ist bei langen Wanderungen unerlässlich, sonst wird das Vergnügen schnell zur Strapaze. Streckenlänge und Beschaffenheit des Geländes (starke Steigungen) müssen dem Wanderer vor dem Start bekannt sein. Auskunft darüber geben Wanderführer oder -karten, die für fast jeden Winkel dieser Erde im Buchhandel erhältlich sind. Viele Fremdenverkehrsämter in Deutschland verfügen mittlerweile ebenfalls über ausgezeichnetes Kartenmaterial - allerdings muss man oft gezielt danach fragen. Besonders für Anfänger gilt: nicht zuviel vornehmen. Tagesetappen zwischen zwölf und 18 Kilometer (reine Gehzeit um vier Stunden) sind genug. Ungeübte beginnen mit kürzeren Strecken und steigern die Weglänge langsam. Pausen und Übernachtungen schon vorher einzuplanen, ist ratsam, besonders wenn Kinder mit von der Partie sind.
Unerlässlich für das Wandervergnügen ist eine passende, dem Gelände angepasste Kleidung. Für das Schuhwerk gilt: Robuste Jogging- oder Freizeitschuhe eignen sich allenfalls für kurze Strecken auf ebenen Pfaden; für längere Wege braucht man stabile Wanderschuhe mit griffiger, rutschfester Sohle. Wichtig: Neue Schuhe schon zu Hause einlaufen, damit sie nicht nach den ersten Kilometern drücken. Die Kleidung muss bequem und strapazierfähig sein, zuverlässig Wind und Kälte abhalten und gleichzeitig Körperwärme und Schweiß nach außen abgeben, damit die Haut trocken bleibt. Hosen sollten weit geschnitten sein, vor allem im Bund und Schritt nicht zu eng sitzen. Bewegungsfreiheit müssen auch Hemden, Blusen und TShirts erlauben. Außerdem gehören bei längeren Wanderungen ein Wollpullover oder Sweatshirt, Regen- sowie Sonnenschutz (Mütze, Hut) und Sonnencrerne in den Rucksack.
Unterwegs ist ein gemütliches Picknick unter blauem Himmel meist schöner als das Mittagessen im Wirtshaus: Also Brotzeit nicht vergessen, auch etwas für den kleinen Hunger zwischendurch. Gegen den Durst hilft zum Beispiel Tee mit Zitrone; süße, kohlensäurehaltige und besonders alkoholische Getränke bleiben dagegen besser daheim.
Was Sie beim Wandern immer
dabeihaben sollten
Egal ob Kurzwanderung oder Tagestour - unterschätzen Sie die
Weglänge nicht, besonders wenn Sie mit Kindern unterwegs sind.
Ein Rucksack gehört dazu. Und das sollten Sie einpacken.
Getränke: Nehmen Sie ausreichend Flüssigkeit
mit, und trinken Sie in regelmäßigen Abständen kleinere
Mengen. Selbst in flacheren Gebieten kommt man leicht ins
Schwitzen. Speziell für Wanderer gibt es leichte Aluflaschen,
die Sie, am besten mit Wasser oder Fruchtsaftschorlen zu Hause
auffüllen - sie sind die besten Durstlöscher.
Verpflegung: Wer es gewohnt ist, mehrere Stunden
- etwa zwischen den Hauptmahlzeiten - nichts zu essen, sollte
sich trotzdem eine Kleinigkeit mitnehmen. Man verbraucht beim
Wandern je nach Körpergewicht etwa 200 bis 300 Kilokalorien pro
Stunde. Das macht Appetit. Gut eignen sich beispielsweise Obst,
Traubenzucker, getrocknete Früchte oder belegte Brote.
Wanderkarte: Nicht nur wegen der Sicherheit
durch den Blick auf die Karte bekommen Sie auch einen Eindruck,
wo Sie sich gerade befinden und von welchen Berggipfeln Sie
umringt sind. So lernen Sie das Gebiet besser kennen.
Kopfbedeckung: Häufig merkt man unterwegs gar
nicht, wie stark die Sonne selbst noch in den Herbstmonaten ist -
mit Hut, Kappe oder Tuch schützen Sie sich vor einem
Sonnenstich.
Regencape: Für Wanderer eignen sich
beispielsweise weite Ponchos, die auch über dem Rucksack
getragen werden können und so ausreichend Schutz vor Nässe
bieten.
Kleidung zum Wechseln: Wer sich anstrengt, kommt
schneller ins Schwitzen. Dabei kann die Haut unangenehm schnell
auskühlen. Packen Sie deshalb immer ein Ersatz-T-Shirt ein.
Sonnenschutz: Ob als Lotion, Gel oder Milch -
der Sonnenschutz sollte, je nach Hauttyp, einen ausreichend hohen
Schutzfaktor besitzen (ca. LSF 10, bei nicht vorgebräunter Haut
mindestens LSF 15).
Wichtig: Wenn Sie eine längere Tour planen,
gehört auch ein Erste-Hilfe-Set aus der Apotheke mit in den
Rucksack, damit Sie kleinere Blessuren und Blasen selbst
versorgen können.
Tipps für den
Schuhkauf
Die Füße dehnen sich im Laufe des Tages aus. Kaufen Sie Schuhe
deshalb immer am späten Nachmittag oder frühen Abend. Achten
Sie auf Passform, Sicherheit und Bequemlichkeit. Innennähte, vor
allem an der Ferse, können zu schmerzhaften Blasen führen. Die
Schuhe sollten nicht zu schwer sein, eine rutschfeste Sohle und
stabile Fersenkappe haben (s. unten). Testen Sie die Wanderschuhe
auf einer schiefen Ebene. Stoßen Sie beim Bergabgehen mit den
Zehen an, ist der Schuh zu klein. Gehen Sie bergauf, muss die
Ferse im Schuh gut fest sein und darf nicht reiben. Nehmen Sie
Ihre Wandersocken und falls vorhanden auch die orthopädischen
Einlagen mit.
Neue Wanderschuhe sollten Sie richtig einlaufen. Machen Sie erst
mehrere kleine Spaziergänge, bis Sie spüren, dass die neuen
richtig sitzen. Oft liegt es an den Strümpfen, wenn Sie sich
Blasen laufen. Falls die uneben sind, schnell nass werden oder
leicht verrutschen, scheuern sie an der Haut. Im Fachhandel
bekommen Sie spezielle Outdoorsocken. Die Kunstfaseranteile
transportieren die Feuchtigkeit vom Fuß weg.
Erste Hilfe bei Blasen
Wenn Sie sich wund gelaufen haben, hilft ein Blasenpflaster aus
der Apotheke: Es schützt vor Druck, lindert den Schmerz und
beschleunigt die Heilung. Das Pflaster können Sie auch
vorbeugend auf empfindliche Hautstellen kleben. Praktisch ist
auch ein Wundschnellverband - gehen Sie beispielsweise barfuß
durch einen Bach, hält dieser wasserfeste Verband Bakterien von
der entzündeten Hautstelle fern. Vor kleineren Blessuren
schützen Fußsalben aus der Apotheke, die einen natürlichen
Schutzfilm auf der Haut bilden. Die enthaltenen ätherischen Öle
wie Eukalyptus, Rosmarin, Lavendel, Thymian oder Menthol
desinfizieren und fördern die Durchblutung der Haut.
Der ideale Wanderschuh: Worauf Sie achten sollten
1. Ventilationsöffnung an Zunge und Schaft leitet
Dampf ab. 2. Nähgarn weist Wasser ab. 3. Hoher Gummirand schützt vor scharfkantigen Steinen. 4. Zwischensohle aus Polyurethan (PU) ist langlebig und absorbiert Stöße. 5. Besondere Gummimischung lässt Sohle auch auf rutschigem Boden gut haften. 6. Brandsohle aus Kunststoff gibt dem Schuh die nötige Steifigkeit. 7. Einlegesohlen sind herausnehmbar (für orthopäd. Einlagen). 8. Extraweiches Innenfutter aus Leder oder Goretex mit Öffnungen für Belüftung. 9. Weicher, luftdurchlässiger Polsterschaum schützt vor Druckstellen. 10. Oberleder ist Wasser abweisend und sehr robust. |
Teleskopstöcke entlasten und geben sicheren Halt
Für die Gelenke ist das Bergabsteigen
eine viel größere Belastung als der Aufstieg. Der
Grund: Das Gewicht auf den Kniegelenken ist beim Abstieg
wesentlich höher. Die Bewegungen sind weniger
geschmeidig, das Gleichgewicht kann schlechter gehalten
werden - so riskiert man schnell eine Verletzung. Dazu
kommt, dass die Konzentration nach einem anstrengenden
Aufstieg nachlässt. Deshalb könnte sich die Anschaffung
von Teleskopstöcken lohnen: Hält man sie richtig, das
heißt vor dem Körper, entlasten sie die Gelenke und
geben Wanderern auf unebenem Boden mehr Trittsicherheit. Das haben Studien bewiesen. Ganz wichtig ist der richtige Gebrauch der Stöcke: Setzen Sie diese stets in Fußnähe auf, wählen Sie die richtige Höhe (Aufstieg: kurz, Abstieg: lang), und benutzen Sie stets zwei Stöcke. So trainieren Sie gleichzeitig Ihre Arm- und Schultermuskein. Für Wegstrecken, auf denen die Stöcke hinderlich sind, lassen sich die Stöcke auch ineinander schieben und im Rucksack verstauen. (angelehnt an einen Vortrag an der Sportschule) |
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