Mit dem VSV Schömberg vom 15.11. bis 22.11.2009 nach Zypern Auf die "Insel, wo die Götter Urlaub machen" flogen die Wanderer vom VSV Schömberg und den Koala Wanderers. Gemeinsam ging es von Frankfurt nach Lanarca in den griechischen Teil der geteilten Insel Zypern. Sie gehört geographisch zu Asien, wird politisch und kulturell jedoch zu Europa gezählt. Die Hafenstadt Limassol, im Süden der Insel, wurde nach einer Busfahrt schnell erreicht und sollte das Domizil für die nächsten Tage sein. Der Blick aus dem Fenster war am frühen Morgen überwältigend. Riesenpalmen, Swimmingpool, das blaue Meer und dazu ein knallroter Sonnenaufgang – schöner konnte die Begrüßung nicht ausfallen. Zur Akklimatisierung stand ein Spaziergang entlang des Meeres hinein in das Städtchen Limassol auf dem Programm. Ein kurzer Gang durch die engen Gassen der Altstadt führte die Wanderer zur mittelalterlichen Burg, in der Richard Löwenherz Berengaria von Navarra heiratete. Fahren mit einem Stadtbus im Linksverkehr war mal etwas anderes und so fuhr die Gruppe hinaus an das andere Ende der Stadt, um am Strand entlang in den Abend hineinzuspazieren.Der Sonnenschein ist in dieser Jahreszeit ein Garant und so ging es heute bei herrlichstem Wetter auf Entdeckungsreise. Erste Station des Tages war die etwas außerhalb der Stadt liegende Burg Kolossi, Burg der Ritter des Johanniter Ordens, die hier im Mittelalter den ältesten Markenwein der Welt herstellten – den Dessertwein " Commandaria". Weiter ging es auf der Küstenstraße um den Geburtsort der Aphrodite, die Felsen Petra tou Romiou, zu bewundern. " Aus dem Meer stieg die Ehrfurchtgebietende, schöne Göttin, Blüten sprossen unter den Schritten ihrer Füße" so heißt es in einer kleinen Broschüre und genauso empfanden die Schömberger diese Meeresbucht – faszinierend schön. Besonders gut ließen sich diese Landschaft und das Meer vom höher gelegenen Plateau von Pissouri genießen. Die Ausgrabungsstätte Kourion, die im warmen Abendlicht besucht wurde, war das Heiligtum des Apollos Hylates. Sein Tempel ist die beeindruckendste Ausgrabungsstätte römischer Kultur auf Zypern. Der nächste Tag stand ganz im Zeichen einer Gebirgswanderung. Majestätisch erhebt sich das Troodosgebirge aus der Inselmitte und der Olymp (1.952 m hoch) wurde an diesem Tag fast umrundet. Die Wanderer zogen ganz schnell ihre Jacken an, denn ein eisiger Wind war der stille Begleiter. Abwechslungsreiche Vegetation mit jahrtausend alten krummen Kiefern, mannshohen Zedern machte diesen Panorama-Höhenweg mit Blicken auf das Meer zu einem Erlebnis. Der Höhepunkt dieses Tages war der Besuch des auf 1.270 m hoch gelegenen Kykkos Kloster, dem bekanntesten und schönsten Kloster der Insel. Besonders beeindrucken war die Klosterkirche und die mosaikverzierten Wände des gesamten Klosters. Bevor es aber soweit war, genoss die Gruppe den Ausblick von Throni, dem Mausoleum des ehemaligen Erzbischof und Staatspräsidenten Zyperns, Makarios. Am späten Nachmittag gab es noch einen Höhepunkt. Über die zyprische Weinstraße ging es zum kleinen Weindorf Malia, wo von einem Weinbauer das Herstellen des Weines demonstriert wurde. Eine kleine Kostprobe mundete allen. Die einzig geteilte Hauptstadt der Welt, Nikosia, Stadt mit den zwei Gesichtern, stand heute auf dem Programm. Über die Autobahn war das Ziel schnell erreicht. Um einen globalen Überblick zu erhalten konnten die Wanderer in der 11. Etage des Ledra Musem-Observatory des Shacolas Tower die ganze Stadt von oben betrachten. Nikosia ist voll von kleinen traditionellen Läden und Handwerksbetrieben. All das haben die Wanderer sich angeschaut, ebenso das Freiheitsdenkmal und den alten erzbischöflichen Palast, bevor es dann auf der Ledra Straße über die "grüne Linie" in den türkischen Teil der Stadt ging. Durch engen Gassen ging es zur Sophien Kathedrale (Selimiye Moschee). Eng umbaut von den umliegenden Häusern ragt die ehemalige Krönungskirche mit ihren hinzugefügten Minaretten über den Dächern der Altstadt Nikosia empor und ist die größte gotische Kirche Zyperns. Die alte Karawanserei war eine ummauerte Herberge an der Karawanenstraße. Reisende konnten dort mit ihren Tieren und Handelswaren sicher nächtigen und sich mit Lebensmitteln versorgen und dienten zugleich als Warenlager und Handelsplatz für Import und Exportwaren. Nach dem doch anstrengenden Programm ging es dann zum gemütlichen Teil über. Auf der Heimfahrt, am Governor´s Beach, gab es eine Kaffeepause und mit einem glutroten Sonnenuntergang verabschiedete sich der Tag. Heute ging es nordwestlichen Teil der Insel, nach Polis, einem kleinen Fischerort, am Eingang zum Akamasgebirge. Hier wanderte die Gruppe unter der der Leitung von Rudi auf den Hauptpfaden der Aphrodite und des Adonis. Vorbei am Adonisbrunnen und durch Wacholderhaine ging es hoch hinauf auf den Piko Yano Innes (370 m). Der Aufstieg hat sich gelohnt, denn der Wanderer wurde für eine der schönsten Aussichten fürstlich belohnt. Fotos sprechen hierfür Bände. Der steile und schmale Abstieg zum Bad der Aphrodite in einer kleinen Bucht war etwas beschwerlich. Der Aufenthalt in Pafos (UNESCO-Weltkulturerbe) am Nachmittag war etwas zu kurz, um alles zu besichtigen. Am letzten
Wandertag ging es zur Südküste nach Agia Napa. Von dem Konnos Beach
liefen die Wanderer auf dem E 4 zur Johanneskirche, zur Sarantakirche
und hinauf zur byzantischen Kirche des Propheten Elias. Von hier oben
aus hat man einen grandiosen Blick auf das Städtchen Protaras -
Endstation. Noch 170 Stufen hinunter in`s Städtchen, dann war das
Verteilen der Urkunden angesagt. Heidi Röder |
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